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Die Vorstandschaft ab 07.05.2023

 

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Durch nichts zu erschüttern ...

Wer Interesse hat kann gerne mal den Bericht der Stuttgarter Nachrichten lesen, erschienen am 24.11.2010, siehe unten.

Der Verfasser des Artikels (Gregor Preiß, Bettenhausen) kommentiert hier das Schwäbische Ausdauervermögen, speziell die Anstrengungen, um in Leinstetten den Liftbetrieb aufrecht zu erhalten. Der Text wurde teilweise der Jubiläumsbroschüre des Vereines entnommen. Wer kein Exemplar mehr besitzt, in der Skihütte sind noch genügend vorhanden.

 

Von Gregor Preiß:

Schwäbischer Tüftlergeist gepaart mit Ausdauer findet sich nicht nur in Universitäten und Unternehmen, es gibt ihn genauso im Privaten. Zum Beispiel in Leinstetten im Kreis Rottweil: Der kleine Ort feiert in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen seines Skiclubs. Na und, sagen Sie? Dann haben Sie noch keinen Blick in die Jubiläumsbroschüre geworfen. Und keine Ahnung, was es heißt, einen Skilift auf 600 Meter Höhe im Niemandsland des Schwarzwaldvorlands zu betreiben.

Wir haben in dem Heftchen geblättert und sind schwer beeindruckt. Fein säuberlich wird die Leistung der vergangenen 30 Jahre dokumentiert. Zuallererst der Bau des Lifts: Mit dem Getriebe eines alten Busses wurden die ersten Skifahrer den 200 Meter langen Hang an einem Seil hochgezogen. Als Antrieb diente ein mobiler Bulldog. Zunächst von Hand, konnte man sich später mit selbst gefertigten Holzbügeln nach oben ziehen lassen. Die Technik des Ein- und Auskuppelns war jedoch nicht jedermanns Sache - also erfanden die wackeren Tüftler den festen Alugriff. Zum ungetrübten Pistenspaß fehlte jetzt nur noch eine Pistenwalze. Auch die sollte selbst gebaut werden - über den Status eines Prototypen kam sie aber nie hinaus, weil sie den Hang zwar bezwang, aber nur im Sommer und nicht auf Schnee. Schließlich kaufte sich der Club einen gebrauchten Bully. Was bei der Pistenraupe fehlschlug, gelang bei der selbst gebauten Schneekanone nicht viel besser: Mit einem ausrangierten Körnergebläse und angeschweißten Rohrschleifen sollte der Pistenspaß auch an schneearmen Tagen garantiert sein. Doch statt Schnee auf den Hang sprühte die Anlage nur Eis auf die nahe gelegene Straße.

Wackere Schwaben lassen sich von derlei Unglück freilich nicht entmutigen. Der Bau von Hütte, Flutlicht und Bergstation war ein Klacks. Exakte Pläne dazu finden sich in der Vereinschronik. Diese enthält auch eine Statistik über den Liftbetrieb der vergangenen Jahre. In den meisten Wintern lief der Lift nur wenige Tage, in manchen überhaupt nicht. In diesem Lichte ist die Beharrlichkeit der Leinstettener nicht hoch genug zu bewerten. Echte Schwaben eben.

 

Walze 2010